Mittwoch, 13. April 2011
alles perfekt...oder doch nicht?
2001
Ich hüpfe mit einer rosaroten Brille durchs Leben. Blumen blühen, Schmetterlinge flattern durch die Luft, Vöglein tschirpen…. Ich bin verliebt! Alles ist perfekt! Naja, fast alles.

Es ist ein wunderschöner Tag. Ich will mich heute Nachmittag mit IHM, Kim, Sue, Pat and Ron treffen. (Kim und Sue sind zu meinen besten Freundinnen in den USA geworden… ich habe auch heute noch guten Kontakt zu ihnen)
Ich mache gerade Hausaufgaben als es an meine Zimmertür klopft. Es ist mein Gastvater:
Erna, can we have a word with you?
“oh Gott…was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht? “ denke ich...

---kurzer Einschub---
Ich bin meinen Gasteltern sehr dankbar, dass sie es mir ermöglicht haben, ein Jahr in den Staaten zu leben. jedoch hatte ich es mit ihnen nicht gerade einfach.
Meine Gasteltern, haben wie meine Eltern auch, ein Kind verloren. Ich glaube deswegen glaubte meine Gastmutter wahrscheinlich, es sei göttliche Fügung, dass ich zu ihnen gekommen bin. Als ich dann da war, mussten sie aber mit Erschrecken feststellten, dass ich nicht die perfekte “Traum-Gasttochter” war, die sie sich ausgemalt hatten.
Die Probleme gingen hauptsächlich von meiner Gastmutter aus. Ihrer Meinung nach sagte ich zu wenig Danke. (Ich bin durchaus ein höflicher Mensch… glaube ich, allerdings bin ich nicht so erzogen, dass ich wegen jedem Mist “Danke” sagen muss… ich finde in einer Familie ist es selbstverständlich, dass man sich gegenseitig hilft.) Manchmal war es schon falsch, wenn ich ein paar Sekunden zu lange in den Kühlschrank schaute, und dann doch nichts gegessen hab. Damit habe ich nämlich (laut meiner Gastmutter) zum Ausdruck gebracht, dass das Essen was sie besorgt, nicht gut genug für mich ist. (Ich hoffe ihr bemerkt die leichte Ironie in meiner Stimme) Ihr Vertrauen habe ich zu Weihnachten ganz verloren, als ich versuchte Ihr Haus "abzufackeln". (Ich hatte nämlich die Dreistigkeit besessen, einfach so eine Räucherkerze in meinem Zimmer anzuzünden, ohne das vorher bei der Feuerwehr anzumelden ) Deswegen hatte ich Heilig Abend auch Hausarrest bekommen.
Fortan schlich ich auf Samtpfoten durch's Haus. Es war schwierig nichts falsch zu machen, weil ich ja nicht wusste WAS alles falsch war…)
---Ende des kurzen Einschubs---

Also ließ ich nun die letzten Tage vor meinem geistigen Auge Revue passieren. Was war bloß der Grund warum meine Gasteltern mit mir sprechen wollte? Ich hatte stets dreckiges Geschirr weggeräumt… hatte auch nicht nach 9:00 pm telefoniert…. und nicht zu lange in den Kühlschrank geschaut oder zu laut Musik gehört... Mit einem unguten Gefühl ging ich nach unten.

Als ich in die Küche kam, saß er schon auf seinem Stuhl… und Sie (Gastmutter) war auch da.
You know Erna, we think you should try to be more sensitive regarding Ash.
Häää? Ich soll meiner Gastschwester gegenüber sensibler sein… in meinem Kopf rattert es… was hab ich denn gemacht oder gesagt?
Sorry, I don’t know what you mean?
You know, she was so nice and indroduced you to her friends.
(Sie reden von Sue und Kim) and now they are your friends too. But Ash is working so often, and we think it’s NOT ok when you spent so much time with them, when she can’t be there with you, because she is at work. You sould keep in mind that you wouldn’t have them as friends if it wasn’t for Ash.
Ich bin sprachlos. Ich hätte keine Freunde wenn es Ash nicht gäbe? Wenn die wüssten wie Sue und Kim manchmal von Ash denken, weil sie sich selbst immer als so toll hinstellt. Selbst Sue fragte mich neulich: It’s probably not easy to life with them…is it? …I mean they are weird…especially Mrs G… Und überhaupt, ich glaube nicht, dass Ash meine Freunde dafür bezahlt, dass sie mit mir Zeit verbringen. Sicher , sie uns vorgestellt. Aber auch wenn es für meine Gasteltern unvorstellbar sein mag, mögen mich meine Freunde wegen meiner Persönlichkeit!
Anyway, we would appreciated if you would cancel your plans with them today.
Ich verstehe immer noch nicht so ganz was gerade passier ist.
Can I at least do some time with HIM?
Well Erna, the point is, we don’t want you to go out all the time when Ash has to work. So we would reommend, you stay home today.

Ich beiße mir auf die Lippen, dass ich nicht anfange zu heulen.
Ok. sage ich sichtlich enttäuscht I will just call Kim to tell her that she doesn't need to pick me up today. Ich schnappe mir das Telefon und gehe in mein Zimmer. Ich muss mich sehr zusammenreißen, die Tür nicht hinter mir zuzuknallen.

WHAT?! They only let you go out when Ash has plans too??? That's crazy! They can't be serious? wettert Kim am anderen Ende der Leitung. That sould be illegal! Erna, please believe me, we like you...even more than Ash…don’t listen to them.
Thank you… I know it's so unfair!
Awwww Erna, we will miss you today!


Danach rufe ich noch heimlich IHN an und erzähle IHM die Geschichte
WHAT?! They cant’t do this! Just go!
I can't. They would kick me out and then I'd have to go back to Germany.
Erna, those are bad people, I'm tellin you.
Well, I have to go…im not even supposed to call you right now. Just hope Ash makes some plans tomorrow so that I get to see you…
Don’t worry…we’ll find a way…


Wenig später hupt es draußen. Ich schaue aus dem Fenster. Es ist SEIN Auto. Ich renne raus (zum Glück sind meine Gasteltern gerade mit dem Hund unterwegs)
What are you doing here?
I just wanted to say hi to you
Awww that's so nice of you.... but you have to leafe now or you'll get me in trouble.
Why, they can't tell ME what to do!
I know...but it would make things even more complicated....You know I would much rather spend my time with you...right?.

Ich umarme IHN, dann steigt er wieder ins Auto.
Als ich IHN davon fahren sehe, bin ich glücklich über diese Geste und im selben Moment wütend auf meine Gastelten...

---(mein erstes Auto war ein Smart)--

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Erklärung zum Blog
Ich erzähle aus meinem Leben. Ich bin zu 99% ehrlich, alles was ich schreibe ist wirklich passiert. Jedoch ist die Berichterstattung subjektiv!

Themen:

ER bevor ich diesen Blog anfing:
Tja, es erklärt sich eigentlich von selbst. Außerdem geht’s hier ab und zu noch um die Erlebnisse die ich während meines Austauschjahres in den USA gemacht hab.

ER
Alles was IHN und mich in der Gegenwart betrifft.

uni
Mein beschwerlicher Weg durchs Studium… der hoffentlich bald etwas unbeschwerlicher wird.

ich
Man ahnt es vielleicht schon… alles was mir sonst so widerfährt oder durch den Kopf geht.



Personen:
(aus Gründen der Anonymität sind einige Namen frei erfunden, jedoch nicht ihre Persönlichkeiten)


Protagonist

ER: die Liebe meines Lebens

Erna: das bin ich


Nebenrollen:

Elli: meine beste Freundin

Ash: meine Gastschwester: ich mag sie, wir haben einiges erlebt, ich bin ihr für vieles dankbar…aber wir haben es nie geschafft, ganz auf einer Wellenlänge zu schwimmen…

Pat: ein Freund aus Buffalo, extrem lustig, mit einer Engelsstimme, singt meistens und trägt Pyjama-Hosen in der Schule

Kim: eine meiner besten Freundinnen (bis heute) aus Buffalo. Sie Ist fast blind, setzt aber nie ihre Brille auf weil sie sich damit häßlich findet. Ihre italienische Familie hat sie aus Korea adoptiert. Sie fühlt sich ständig von Ihrer Familie missverstanden.
Sie ist verrück auf eine angenehme art und Weise.

Sue: macht unser dreier-Gespann perfekt...Sie ist ist groß und schlank, immer weiß wie der Tod persönlch. Sie trägt jeden Tag anderen Nagellack und ist herrlich sarkastisch.

Ron: ist noch ein Austauschschüler aus Deutschland. Alle halten uns immer für Geschwister weil wir beide groß, schlank, blond und deusch sind.

Wes: einer SEINER Freunde.


T-Dog: mein Hund, ein Parson Russell


D-Dog: der Hund meiner Eltern


Ben: mein Ex. Wir waren 7 Jahre zusammen.



Orte

Buffalo: hier habe ich mein Austauschjahr verbracht



Ps:
ich freu mich über ehrliche Kritik …

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