Montag, 9. Mai 2011
wenn ich ein Enzym wäre
Ich befinde mich gerade am anderen Ende von Deutschland.
Die Fahrt hier her war ganz ok, nur scheint es „uncool“ geworden zu sein auf der Autobahn zu blinken, wenn man jemanden überholt. Da kann man schon mal leicht kolerisch werden. „Schon mal was von BLINKEN gehört?…you stupid son of a bitch! „
Wo bin ich eigentlich? Ich befinde mich in einer Art Lern-bootcamp. Neun Medizinstudenten aus ganz Deutschland in einer WG mit nur einem Bad und furchtbar schlechter internet-Verbindung „eingesperrt“. Von 8:30 bis 17:00 Kurs, abends noch Hausaufgaben und Selbststudium und das für Sechs Wochen auch am Wochenende. Wenn das mal kein Material für eine reality-soap ist?! Mal sehen wie`s läuft…
Jedenfalls sind auf einmal ziemlich viele neue Leute um mich rum. Nur kann ich nicht sooo gut mit anderen Menschen... Biochemisch ausgedrückt: wenn ich ein Enzym wäre, so wäre mein KM-Wert bezüglich der meisten Menschen-Substrate relativ hoch. Dafür bin ich aber sehr spezifisch, deswegen habe ich für ein paar ausgewählte Freund-Substrate eine sehr hohe Affinität. Wahrscheinlich ist ER ja mein Suizidsubstrat, einmal im aktiven Zentrum gebunden, löst sich der Enzym-Substrat-Komplex nie wieder auf. Vielleicht nicht gerade die romantischste Metapher…

---( Ich geh meistens erst nach Mitternacht schlafen. )---

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