Samstag, 30. April 2011
---(ich war von der 1.-3- Klasse im Kegelverein)---
schwarz oder weiß; das ist hier die Frage
ernas-mind, 01:45h
Mai 2001
Ich freue mich schon meiner Gastfamilie mein tolles Kleid vorzuführen, doch als ich den Schlüssel ins Schlüsselloch stecke, höre ich schon wie drinnen heftig diskutiert wird. Als ich reinkomme reißt die Diskussion kurz ab. Ash und ihre Mutter schauen mich an. Ich weiß nicht so richtig was grad los ist. Also tue ich so als hätte ich von dem Streit nichts mitgekriegt und sage nur:
Hi, what’s up?
Ash schaut mich an und rollt genervt mit den Augen. Dieser genervte Blick gilt jedoch nicht mir sondern meine Gastmutter. Diese beachtet mich nicht weiter und fährt Ash in zornigem Tonfall an.
You don’t even know that guy!
Mom, come on! He already went to get a Tuxedo.
Oh jetzt verstehe ich…es geht um Wes – Ash’s Prom-date –
Why don’t you go with Keith, he is such a nice Boy.
Well because I already asked Wes, and I rather go with him!
Klar will sie lieber mit Wes gehen… ich meine Keith ist wirklich nett, ich mag ihn aber er ist sehr… wie soll ich sagen….unauffällig, schmächtig, blass. Sicher geht es im Leben nicht nur um Äußerlichkeiten…. aber sind wir doch mal ehrlich: wenn du die Wahl hättest zwischen Lenny Kravitz und Wigald Boning... mit wem würdest du lieber aus gehen?
Ash, your father and I won’t accept that you go to Prom with a boy that you hardly know!
Ich will Ash helfen und die Situation entschärfen.
Oh, you know, Wes is a really nice guy, very polite and funny. You don’t have to worry, he is a real gentleman!
Meine Gastmutter ist sichtlich NICHT erfreut über mein Statement. Wenn Blicke töten könnten... Plötzlich faucht sie mir entgegen:
Erna, do your parents know that HE is black!?
Wow, das ist also das “Problem”. Ich bin sprachlos… und um ehrlich zu sein, weiß ich auch gar nicht ob ich dieses Detail explizit erwähnt habe, als ich meinen Eltern von IHM erzählt habe. Es schien mir auch nicht wichtig. Hätte ich einen Weißen beschrieben hätte ich doch auch nicht gesagt: „er ist weiß“ ….
I…. I don’t know…hmm... stammele ich.
I don’t think that they would like you to go out with HIM either!
Was geht denn jetzt los? Ich bin stinksauer! Will die mir jetzt auch noch meinen Prom versauen? Jeden Sonntag in die Kirche rennen und was von Nächstenliebe erzählen, schöne Katholiken seid ihr! Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass die mir verbieten mit IHM zum Prom zu gehen! Es ist schließlich nicht mehr 1945!
I’m sure that they won’t have a problem with it! Sage ich bestimmt.
I doubt it! Entgegnet sie mir schnippisch.
Ich bin total außer mir…aber ich will die Sache sofort klären… zumindest für mich. Also rufe ich gleich zu Hause an. Eine verschlafene Stimme geht am anderen Ende ran. Ich hatte glatt die Zeitverschiebung vergessen, in Deutschland ist es ja schon 1:00 Uhr nachts.
Erna? Was ist denn los? Ist etwas passier?
ER ist schwarz… also sein Vater ist schwarz und seine Mutter weiß…naja und er ist eben auch schwarz... nicht ganz so dunkel aber immer noch schwarz.
Was? Deswegen klingelst du uns nachts raus?
Ich erzähle meiner Mutter die ganze Geschichte. Als ich fertig bin meint Sie:
Erna, dein ganzes Zimmer hängt voller Lenny Kravitz – Poster. Und als du mir von IHM erzählt hast, konnte ich es mir schon denken. Ich weiß doch was dein Typ ist.
Ach wirklich?
Ich bin deine Mutter… ich weiß alles!
(Ich hoffe natürlich dass das nicht der Fall ist…)
Also ist es kein Problem oder?
Wenn du glücklich bist, sind wir es auch.
Danke!
Dafür musst du dich nicht bedanken.
Jetzt müsst ihr es nur noch meinen Gasteltern sagen, dass ihr nicht dagegen seid, dass ich mit IHM auf den Ball gehe.
Könne wir das nicht morgen machen? Dein Vater schläft schon.
OK bis morgen kann ich warten. Schlaf gut!
Du auch meine Kleene…
Das Schicksal hat mir zwar nicht die Beste Gastfamilie beschert aber mit meinen Eltern hab ich wirklich Glück gehabt!
Ich freue mich schon meiner Gastfamilie mein tolles Kleid vorzuführen, doch als ich den Schlüssel ins Schlüsselloch stecke, höre ich schon wie drinnen heftig diskutiert wird. Als ich reinkomme reißt die Diskussion kurz ab. Ash und ihre Mutter schauen mich an. Ich weiß nicht so richtig was grad los ist. Also tue ich so als hätte ich von dem Streit nichts mitgekriegt und sage nur:
Hi, what’s up?
Ash schaut mich an und rollt genervt mit den Augen. Dieser genervte Blick gilt jedoch nicht mir sondern meine Gastmutter. Diese beachtet mich nicht weiter und fährt Ash in zornigem Tonfall an.
You don’t even know that guy!
Mom, come on! He already went to get a Tuxedo.
Oh jetzt verstehe ich…es geht um Wes – Ash’s Prom-date –
Why don’t you go with Keith, he is such a nice Boy.
Well because I already asked Wes, and I rather go with him!
Klar will sie lieber mit Wes gehen… ich meine Keith ist wirklich nett, ich mag ihn aber er ist sehr… wie soll ich sagen….unauffällig, schmächtig, blass. Sicher geht es im Leben nicht nur um Äußerlichkeiten…. aber sind wir doch mal ehrlich: wenn du die Wahl hättest zwischen Lenny Kravitz und Wigald Boning... mit wem würdest du lieber aus gehen?
Ash, your father and I won’t accept that you go to Prom with a boy that you hardly know!
Ich will Ash helfen und die Situation entschärfen.
Oh, you know, Wes is a really nice guy, very polite and funny. You don’t have to worry, he is a real gentleman!
Meine Gastmutter ist sichtlich NICHT erfreut über mein Statement. Wenn Blicke töten könnten... Plötzlich faucht sie mir entgegen:
Erna, do your parents know that HE is black!?
Wow, das ist also das “Problem”. Ich bin sprachlos… und um ehrlich zu sein, weiß ich auch gar nicht ob ich dieses Detail explizit erwähnt habe, als ich meinen Eltern von IHM erzählt habe. Es schien mir auch nicht wichtig. Hätte ich einen Weißen beschrieben hätte ich doch auch nicht gesagt: „er ist weiß“ ….
I…. I don’t know…hmm... stammele ich.
I don’t think that they would like you to go out with HIM either!
Was geht denn jetzt los? Ich bin stinksauer! Will die mir jetzt auch noch meinen Prom versauen? Jeden Sonntag in die Kirche rennen und was von Nächstenliebe erzählen, schöne Katholiken seid ihr! Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass die mir verbieten mit IHM zum Prom zu gehen! Es ist schließlich nicht mehr 1945!
I’m sure that they won’t have a problem with it! Sage ich bestimmt.
I doubt it! Entgegnet sie mir schnippisch.
Ich bin total außer mir…aber ich will die Sache sofort klären… zumindest für mich. Also rufe ich gleich zu Hause an. Eine verschlafene Stimme geht am anderen Ende ran. Ich hatte glatt die Zeitverschiebung vergessen, in Deutschland ist es ja schon 1:00 Uhr nachts.
Erna? Was ist denn los? Ist etwas passier?
ER ist schwarz… also sein Vater ist schwarz und seine Mutter weiß…naja und er ist eben auch schwarz... nicht ganz so dunkel aber immer noch schwarz.
Was? Deswegen klingelst du uns nachts raus?
Ich erzähle meiner Mutter die ganze Geschichte. Als ich fertig bin meint Sie:
Erna, dein ganzes Zimmer hängt voller Lenny Kravitz – Poster. Und als du mir von IHM erzählt hast, konnte ich es mir schon denken. Ich weiß doch was dein Typ ist.
Ach wirklich?
Ich bin deine Mutter… ich weiß alles!
(Ich hoffe natürlich dass das nicht der Fall ist…)
Also ist es kein Problem oder?
Wenn du glücklich bist, sind wir es auch.
Danke!
Dafür musst du dich nicht bedanken.
Jetzt müsst ihr es nur noch meinen Gasteltern sagen, dass ihr nicht dagegen seid, dass ich mit IHM auf den Ball gehe.
Könne wir das nicht morgen machen? Dein Vater schläft schon.
OK bis morgen kann ich warten. Schlaf gut!
Du auch meine Kleene…
Das Schicksal hat mir zwar nicht die Beste Gastfamilie beschert aber mit meinen Eltern hab ich wirklich Glück gehabt!
---(ich war von der 1.-3- Klasse im Kegelverein)---
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